Weihnachtlich geschmückte Alsfelder Altstadt

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Gäste unserer Stadt,

die Tage um den Jahreswechsel sind für viele von uns traditionell die Zeit, um inne zu halten. Wir blicken zurück auf das Erlebte und erwarten gespannt, was die Zukunft uns bringen wird. Das                Jahr 2022 war, ist und bleibt für uns alle ein ganz besonderes Jahr. Das Jahr hat ganz anders begonnen, als viele Jahreswechsel zuvor. In einer Hinsicht erlebte 2022 einen stillen Start, ohne großen Knall: Böllern war mehr oder weniger verboten. Die Coronavirus-Pandemie, die größte globale Gesundheitskrise seit Jahrzehnten, verlangte uns weiterhin viel ab. Doch dann überschattete im Februar der Ukraine Krieg alles.

Und jetzt am Ende des Jahres sind wir nachdenklich geworden. Krisen und Spannungen haben uns sehr belastet. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und der stark gestiegenen Inflation und der Sorge wegen ausreichender Energieversorgung, machen sich mehr Erwerbspersonen in Deutschland große Sorgen um ihre eigene wirtschaftliche Situation als zu irgendeinem Zeitpunkt während der Corona-Krise.

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Rücksicht auf sich und andere zu nehmen, füreinander da zu sein und Geduld sind nun die Tugenden dieser Tage, in dieser Weihnachtszeit. Für mich ist es das Fest des Friedens, der Freude und der Einkehr. Sie erinnert uns auch an die schönen Dinge des Lebens.

Denn das Jahr 2022 hatte auch viele positive Momente. Die Stadt Alsfeld hat ihr 800-jähriges Jubiläum gefeiert. Es gab viele schöne Veranstaltungen und Aktionen, wie z. B. das Festwochenende im Mai, die Veröffentlichung der Festschrift zur Stadtgeschichte. Und die vielen Aktionen von Vereinen, Organisationen und Privatpersonen.

Wir haben in 2022 wieder wunderbaren ehrenamtlichen und beruflichen Einsatz der Menschen in Alsfeld erleben dürfen. Denken Sie nur an die so beispielhafte menschliche und solidarische Hilfe für die Menschen aus der Ukraine durch viele Ehrenamtliche aus unserer Bevölkerung, vielen Dank dafür!

Ich möchte mich aber auch bei all denen bedanken, die in bestem Teamwork alles dafür getan haben, die Folgen der COVID-19 Pandemie so gut es geht zu bewältigen. Täglich haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in den Arztpraxen, in den Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten, in unseren Kindertagesstätten und Schulen, bei der Polizei, der Bundeswehr, in den Rettungsdiensten, beim THW und der Feuerwehr ihr Bestes gegeben.

Das Jahr 2023 wird aber auch nur dann gut werden, wenn wir alle auch im neuen Jahr persönliche Verantwortung für uns und für unsere Mitmenschen übernehmen. Unsere freiheitliche Gesellschaft ist auf diese Selbst- und Fremdverantwortung existenziell angewiesen. Keiner lebt in unserem Land für sich allein. Jede persönliche Lebensentscheidung hat auch Auswirkungen auf andere. Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit anderer eingeschränkt wird.

Jetzt haben wir uns eine kleine Atempause verdient. Versuchen Sie zu Ruhe zu kommen, genießen Sie Zeit im engsten Kreis Ihrer Lieben und schöpfen Sie Kraft für das Kommende. Denn eines steht sicherlich fest: auch 2023 wird für uns wieder große Herausforderungen und die ein oder andere Überraschung bereithalten.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2023.

Ihr

Stephan Paule
Bürgermeister