Einleitung
Starkregenereignisse nehmen auch in unserer Region zu. Innerhalb kürzester Zeit können große Wassermengen niedergehen, die örtliche Überflutungen verursachen. Besonders gefährdet sind Senken, Unterführungen, Straßen und Gebäude in Hanglagen.
Um auf solche Ereignisse vorbereitet zu sein, hat die Stadt Alsfeld Gefahren- und Risikokarten erstellen lassen. Diese Karten zeigen, wo sich im Stadtgebiet bei Starkregen Wasser ansammeln oder abfließen kann. Sie sollen Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie die Stadtverwaltung dabei unterstützen, rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Eifa 2021, Bild: R. Feldpusch
Was sind Starkregengefahrenkarten?
Starkregengefahrenkarten beruhen auf hydrologischen Simulationen. Dabei wird berechnet, wie Regenwasser bei außergewöhnlich starken Niederschlägen über das Gelände abfließt und sich sammelt.
Für Alsfeld wurden verschiedene Szenarien untersucht:
– RADOLAN-Ereignis: Analyse eines tatsächlich eingetretenen Starkregens in der Region
– Index 4 (T = 30 Jahre, Dauer = 60 Minuten): ein mittleres Starkregenereignis
– Index 7 (T = 100 Jahre, Dauer = 60 Minuten): ein sehr seltenes, aber extremes Ereignis
Wie können die Karten genutzt werden?
Die Starkregengefahrenkarten sind ein wichtiges Hilfsmittel für unterschiedliche Zielgruppen:
- Privatpersonen: Bürgerinnen und Bürger können die Karten nutzen, um zu erkennen, ob ihr Haus oder Grundstück bei Starkregen in einem Gefährdungsbereich liegt. Auf Basis dieser Information können bauliche Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, wie die Installation von Rückstauklappen, der Einbau von wasserdichten Kellerfenstern oder das Anlegen von Zisternen zur Rückhaltung von Regenwasser.
- Unternehmen: Gewerbetreibende und Betriebe können die Karten verwenden, um mögliche Risiken für ihre Betriebsstätten, Lagerflächen oder Produktionsanlagen zu identifizieren. Dadurch können rechtzeitig Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, beispielsweise der Schutz empfindlicher Maschinen oder die Anpassung von Abläufen im Betrieb.
- Stadt Alsfeld: Für die Stadtverwaltung sind die Karten ein wesentliches Werkzeug in der Stadtplanung. Sie ermöglichen es, Neubaugebiete, Straßen und öffentliche Einrichtungen so zu gestalten, dass Schäden durch Starkregenereignisse möglichst vermieden oder reduziert werden.
- Zur Information der Bürgerinnen und Bürger steht die Präsentation der Infoveranstaltungen zu Starkregengefahren sowie die dazugehörigen Karten nun online zur Verfügung: zur Präsentation
Kartenübersicht
Die Starkregengefahrenkarten stehen in mehreren Varianten zur Verfügung, die unterschiedliche Szenarien abbilden. Sie können als PDF-Dateien im DIN-A3-Format heruntergeladen werden und enthalten detaillierte Informationen zu den einzelnen Stadtteilen und Bereichen.
Starkregengefahrenkarten
Risikokarten
Karten Siedlungsbereiche
| RADOLAN | SI 4 | SI 7 | |
|---|---|---|---|
| Alsfeld | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Altenburg | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Angenrod | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Berfa | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Billertshausen | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Eifa | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Elbenrod | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Eudorf | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Fischbach | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Hattendorf | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Heidelbach | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Leusel | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Liederbach | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Lingelbach | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Münch-Leusel | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Reibertenrod | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
| Schwabenrod | zur Karte | zur Karte | zur Karte |
Förderhinweis
Die Erstellung dieser Karten wurde im Rahmen der „Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung kommunaler Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekte (Klimarichtlinie Hessen)“ mit gefördert. Damit leistet die Stadt Alsfeld gemeinsam mit dem Land Hessen einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung und zum Schutz der Bevölkerung.
Ihre Möglichkeiten zur Vorsorge
Jede und jeder Einzelne kann durch eigenes Handeln dazu beitragen, Schäden durch Starkregen zu vermeiden oder zu reduzieren:
- Versiegelte Flächen reduzieren: Wenn möglich, sollten Flächen entsiegelt und durchlässig gestaltet werden. So kann Regenwasser im Boden versickern, anstatt unkontrolliert oberflächlich abzufließen.
- Regenwasser zurückhalten: Mit einfachen Maßnahmen wie Mulden, Rigolen oder Zisternen lässt sich Regenwasser auf dem eigenen Grundstück auffangen und speichern. Dies entlastet die Kanalisation und kann zudem als Nutzwasser im Haushalt oder Garten dienen.
- Rückstausicherung prüfen: Besonders in Gebäuden mit Kellern ist es wichtig, eine Rückstausicherung einzubauen und regelmäßig zu warten. So kann verhindert werden, dass Wasser aus dem Kanalnetz in das Gebäude eindringt.
- Bauvorhaben anpassen: Bei Neubauten oder Sanierungen sollte die mögliche Starkregengefahr von Anfang an in die Planung einbezogen werden. Dies kann z. B. durch die Lage der Kellereingänge, die Auswahl geeigneter Baumaterialien oder durch die richtige Gestaltung der Außenflächen erfolgen.
Weitere Informationen
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
- Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
- Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat
- Stadt Worms: Broschüre „Haus und Grund vor Starkregen schützen“
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
- Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen
- LIPPEVERBAND: Das kann der Bürger gegen die Folgen von Starkregen tun – Präventionsmaßnahmen
Ansprechpartner
Magistrat der Stadt Alsfeld
Fachbereich Bauen und Liegenschaften
E-Mail: starkregen@stadt.alsfeld.de
Telefon: 06631/182 – 230 oder – 220